Reinigungsanforderungen und Reinigungsleistung

In der vom Regierungspräsidium Tübingen im Jahre 2007 erteilten, neuen Einleitungserlaubnis ist festgelegt, welche Qualität das gereinigte Abwasser am Ablauf der Kläranlage aufweisen muss.
Insbesondere bei Niedrigwasser im Sommer ist die Abflussmenge der Eyach so gering, dass diese zeitweilig dann je zur Hälfte aus gereinigtem Abwasser aus der Balinger Kläranlage und zur anderen Hälfte aus Eyachwasser besteht. Zu berücksichtigen ist, dass das im Bereich der Stadt Balingen in der Eyach fließende Wasser auch bereits die Abwässer aus der oberhalb einleitenden Kläranlage Lautlingen beinhaltet.
Aus diesen Gründen sind an die Ablaufqualität der Kläranlage besondere Anforderungen zu stellen, welche über das übliche Maß der gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Fachliche Grundlage für diese strengeren Anforderungen war eine Studie, welche die Gewässergüte der Eyach im Zusammenwirken von Gewässer und Abwassereinleitungen bei unterschiedlicher Wasserführung und Temperaturen beleuchtet hat.
Hieraus wurden dann die nachfolgend dargestellten Grenzwerte (diese sind verbindlich einzuhalten) sowie die Zielwerte (nachzuweisende und anzustrebende Ablaufwerte) festgelegt.
In der Entscheidung zur Einleitungserlaubnis wurde erstmalig im Land Baden-Württemberg eine solche Aufteilung in Grenz- und Zielwerte vorgenommen. Diese nimmt besondere Rücksicht auf die Gewässersituation bei unterschiedlicher Wasserführung und auch der jahreszeitlich bedingten empfi ndlicheren Situationen für die Fischaufzucht.
Von wesentlicher Bedeutung ist hier die Begrenzung des Ammoniumstickstoffes, da dieser je nach Temperatur und pH-Wert in Form von Ammoniak vorliegt und somit fischgiftig wirken kann.
Durch diese wegweisende Entscheidung des Regierungspräsidiums werden die Gewässergüteverhältnisse der Eyach und das Zusammenwirken von Gewässer und Abwasseranlagen bei unterschiedlicher Wasserführung und Temperaturen berücksichtigt.
Nicht nur der Auslauf der Kläranlage des Zweckverbandes Abwasserreinigung Balingen, sondern auch die bei Regenereignissen anspringenden Überläufe aus den im Verbandsnetz verteilten Regenbecken, haben Einfl uss auf die Gewässergüte der Eyach. Daher ist es eine weitere Aufgabe des Verbandes und der Verbandsgemeinden auf die Aufrechterhaltung und gegebenenfalls den Ausbau der Regenbecken bzw. Regenwasserbehandlungsanlagen hinzuwirken. Diese sind abgestimmt auf die Belastungen der Kläranlage zu steuern.
Die Einhaltung der Grenzwerte wird täglich im Labor der Kläranlage überwacht und dokumentiert. Desweiteren findet eine Fremdüberwachung durch die Aufsichtsbehörden statt. Die Ergebnisse und Auslaufqualitäten der Kläranlage Balingen werden in einem jährlichen Betriebsbericht den Aufsichtsbehörden sowie der Verbandsversammlung vorgelegt, in welchem die Reinigungsleistung dokumentiert wird.