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Aktuelles und Termine

Einladung zur VV am 16.04.2024


PRESSEBERICHT zur Sitzung des Zweckverbandes Abwasserreinigung Balingen am 08. November 2023

Am 8. November tagte die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Abwasserreinigung Balingen unter Leitung von Balingens OB und Verbandsvorsitzendem Dirk Abel. Die Vertreter der Verbandsversammlung trafen sich im Sitzungssaal auf der Kläranlage Balingen.

Verband freut sich über Fördermittel für weitreichende Strukturmaßnahmen

Der Geschäftsführer des Verbandes, Markus Streich konnte über einen Förderbescheid in Höhe von 1.081.700 € berichten. Die Fördermittel des Landes sind für den 1. Bauabschnitt der vierten Reinigungsstufe bestimmt. Dabei geht es um weitreichende Strukturverbesserungen und die Spurenstoffelimination im Mittelbereich Balingen. Vorgesehen sind Arbeiten am Pumpwerk und Rohrkanal sowie die Erhöhung eines Nachklärbeckens. Der Fördersatz liegt bei 34 % der Baukosten.

Der Verband hofft auf weitere Förderungen. Der Förderantrag für den 2. Bauabschnitt ist gestellt, teilte Geschäftsführer Streich mit. Im zweiten Bauabschnitt ist die Erhöhung des zweiten Nachklärbeckens und die Verbesserung der technischen Ausrüstung vorgesehen. Man geht von 2,35 Mio. € Gesamtausgaben aus. Eine Förderung durch das Land könnte nach aktuellen Berechnungen bei ca. 873.000 € liegen. Es bleibt zunächst abzuwarten, ob die Förderung so erfolgt.

Vorausschauender Kauf von Strom und Gas für die kommenden Jahre

Die aktuellen Strom- und Gaslieferverträge für die Kläranlage Balingen enden Ende 2023. Deshalb wurde ein Vergabeverfahren in die Wege geleitet. Der Strom- und Gasmarkt zeigt sich nach den starken Aufschwüngen 2022 wieder etwas stabilisiert. Er ist jedoch auf einem deutlich höheren Niveau als vor dem Ukraine-Krieg und der damit verbundenen Gas-Krise. Für die kommenden beiden Jahre wurde sowohl ein Stromliefervertrag als auch ein Gasliefervertrag mit den Stadtwerken Kaiserlautern Versorgungs-AG abgeschlossen. Bei der Ausschreibung waren die Stadtwerke Kaiserslautern jeweils die günstigste Bieterin.

Geringerer Niederschlag und Wetterextreme fordern auch die Kläranlage

Geringerer Niederschlag, Wetterextreme – auch für die Kläranlage eine Herausforderung. Dies stellte die Gewässerschutzbeauftragte des Verbandes Karoline Renner in ihrem Bericht 2022 heraus.

Auf zunehmende Wetterextreme wie Starkregen kann die Kläranlage nur reagieren, indem sie die Schleusen öffnet und somit große Mengen ungeklärtes Abwasser in die Eyach leitet. Dieses Vorgehen sei nicht zu vermeiden, könne jedoch in Zukunft mit dem sinkenden Gewässerpegel Probleme mit sich bringen. Dies deshalb weil Substanzen wie Medikamentenrückstände, Nährstoffe, Kunststoffteile und andere unerwünschte Stoffe ungefiltert ins Gewässer gelangen. Diese Thematik wird uns die nächsten Jahre begleiten, betonte die Gewässerschutzbeauftragte.

Der immer geringer werdende Niederschlag zeigt leider auch bei der Kläranlage den Wandel der Zeit, so die Gewässerschutzbeauftragte, und dieser Trend bereitet immer mehr Probleme. Betrachtet man den Rückgang des Niederschlages haben wir im Jahr einen Verlust von 60 Liter/Quadratmeter.

Die Arbeiten auf der Kläranlage wurden im Jahr 2022 trotz allem wieder gut umgesetzt. Dies ist trotz der Vielzahl an Baustellen auf der Kläranlage nicht selbstverständlich und bedeutet für das Personal eine große Herausforderung. Es konnten alle Werte eingehalten werden und die Baumaßnahmen für die wasserrechtliche Genehmigung gehen stetig voran. Dafür dankte der Verbandsvorsitzende dem gesamten Team der Kläranlage.

Verbandsversammlung stimmt Jahresabschluss 2022 zu 

Der Jahresabschluss 2022 des Zweckverbandes ist erstellt. Er wurde zwischenzeitlich vom Rechnungsprüfungsamt der Stadt Balingen geprüft und freigegeben. Die Verbandsversammlung nahm die förmliche Feststellung vor und stimmte den Vorgaben zu - Bilanzsumme 18.394.726 €, Summe der Erträge und Aufwendungen 4.935.484 €, Jahresgewinn /-verlust 0 – ausgeglichenes Ergebnis, Betriebskostenumlage 2.960.250 €, Abschreibungsumlage 869.094 €. 

Planungen für neue Heizzentrale schreiten voran

Den Vertretern der Verbandsversammlung wurden die Planungen für den Neubau einer Heizzentrale auf der Kläranlage vorgestellt. Das beratende Ingenieurbüro sweco plant ein zweigeschossiges Gebäude, zentral innerhalb des Geländes der Kläranlage. Im Untergeschoss sollen die Blockheizkraftwerke und die Heizungsanlage untergebracht werden. Im Obergeschoss befindet sich der Gasmessraum sowie die Zentrale Stromversorgung. Die Kostenberechnung beläuft sich auf 925.000 €. Die Räte stimmten den Planungen zu. Der Baubeginn ist in der zweiten Jahreshälfte 2024 denkbar.

Nutzung der Sonnenenergie forciert - Solare Klärschlammtrocknung wird saniert

Die Kläranlage hat einen hohen Energiebedarf an Strom und Gas. Um den Strombedarf durch eine höhere Eigenproduktion decken zu können und dadurch Kosten für den Einkauf von Strom zu sparen soll eine Freiland-Photovoltaik-Anlage auf dem Gelände der Kläranlage errichtet werden. Die Planungen für einen ersten Bauabschnitt hat die Verbandsversammlung bereits Mitte des Jahres freigegeben.

Ergänzend sollen im Sinne einer guten Energie- und Kostenbilanz die Anlagen der solaren Klärschlammtrocknung saniert werden. Dazu muss die Anlagentechnik innerhalb des bestehenden Glasgebäudes erneuert werden. Zwei mögliche Sanierungsvarianten wurden vorgestellt. Die Empfehlung ging in Richtung eines Systems mit einfacher Verfahrenstechnik. Die Schlammverteilung und der Schlammaustrag erfolgt manuell über Radlader. Der Umbaubedarf wird so gering wie möglich gehalten, die laufenden Betriebs- und Personalkosten ebenfalls. Die Investitionskosten liegen bei knapp 800.000 €, die Ammortisationszeit bei 5,5 Jahren. Baldmöglichst sollen entsprechende Vorlagen zur Entscheidung vorgelegt werden.

Vergabe von Aufträgen und Genehmigung überplanmäßiger Ausgaben

Vergeben wurden von der Verbandsversammlung folgende Aufträge

-     Rohbauarbeiten für Neubau der Gebläsestation auf der Kläranlage

-     Stahlbauarbeiten für Neubau der Gebläsestation   

Die überplanmäßigen Ausgaben bei der Sanierung der biologischen Stufe wurden genehmigt.

Thermische Verwertung von Press- und Trockenschlamm

Auftrag für Abfuhr vergeben

Im Rahmen der thermischen Verwertung von Press- und Trockenschlamm fallen große Schlammmengen an. Da damit zu rechnen ist, dass die Gasgewinnungsanlage nicht die gesamten Anliefermengen verarbeiten kann muss gepresster und getrockneter Schlamm abgefahren werden. Der Verbandsvorsitzende wurde ermächtigt, einen Abfuhrvertrag für 2024 abzuschließen. Man geht von 1.400 to gepresstem Klärschlamm sowie von 400 to getrocknetem Schlamm aus, die abgefahren werden müssen. Aktuell wird mit einem Auftragsvolumen von 234.000 € brutto kalkuliert. Die stoffliche Verwertung des Schlamms für Rekultivierung / Kompostierung ist aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht möglich.

Der Termin und die öffentliche Tagesordnung für die nächste Sitzung der Verbandsversammlung im Frühjahr 2024 wird noch bekannt gegeben.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind wie immer recht herzlich dazu eingeladen. Die einzelnen Tagesordnungspunkte können rechtzeitig vor der Sitzung dem Kreisamtsblatt entnommen werden. Ebenso nachzulesen sind sie im Internet auf der Homepage des Zweckverbandes www.klaeranlage-balingen.de.

 







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